In 2002, Lana Kaiser became well known in the first season of the German version of the Idol television franchise. She was born in 1985 and went by her birth name Daniel Küblböck. At only 17 years old she polarised the audience with her androgynous appearance and open bisexuality. On September 9th 2018, Lana disappeared from a cruise ship on her way to North America. Most media outlets and the majority of the public didn‘t consider calling her by her chosen name, Lana Kaiser. Philipp Gufler's video installation is a personal portrait of the singer and entertainer.
Hammann Von Mier Verlag published a corresponding zine with contributions by Philipp Gufler, Fanny Hauser, Eli Hill, Jack Hogan, Viktor Neumann and Rory Pilgrim. Here you can find the Trailer.
Begrüßung Sabine Brantl, Kuratorin und Leitung Archiv, Haus der Kunst Linda Strehl, Vorstandsmitglied des Forum Queeres Archiv München e.V.
„Kakadu-Archiv“
Performative Lesung aus Texten von Philipp Gufler mit Johanna Gonschorek und Philipp Gufler
Zum Ausklang der Ausstellung nähern sich Johanna Gonschorek und Philipp Gufler dem Queeren Archiv in performativer Weise an. Ins Zentrum ihrer Lesung rücken historische Figuren der Queer-Rights-Bewegung ebenso wie heutige Akteur*innen. Sie treffen jenseits zeitlicher Chronologie aufeinander. Dabei werden sie nicht bloß zitiert, sondern vielmehr in ihren Haltungen und Handlungen verdichtet. Immer wieder scheinen sie mit „Jäcki“, Philipp Guflers Romanfigur, zu verschmelzen: „Jäcki hat das Gefühl, mehrfach zu existieren. Er kommt sich wie eine Hohlform vor, die sich selbst noch einmal wahrnimmt.“
Philipp Gufler studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und nahm an zahlreichen Ausstellungen und Künstlerresidenzen in den Niederlanden, USA und England teil. Er arbeitet mit verschiedenen Medien, darunter Performances, Siebdrucke auf Stoff und Spiegeln, Künstlerbücher und Videoinstallationen. Im März 2021 erhielt er den Medienpreis „HIV/Aids 2019/2020“ für seine Arbeiten zu HIV/Aids. Philipp Gufler ist aktives Mitglied im Forum Queeres Archiv München e.V.
Johanna Gonschorek studierte Kulturwissenschaften und Kunst in München und Athen. In ihrer künstlerischen Arbeit befasst sie sich mit den Beziehungen zwischen Erinnerung, Episteme, Politik und Machtverhältnissen. Ihr skulpturaler Fokus weitet sich dabei oft auf die Medien Audio, Performance und Text aus. 2021 erhielt sie den Preis für zeitgenössische Kunst des Rotary Clubs Bonn, Straßburg, Novara.
The show is dedicated to the
phenomenon of bodies that act together and shape their present. Breaking
a sweat in the face of violent attempts to control the human
body represents an artistic strategy of resistance.
Philipp Gufler: Lana Kaiser (2020) and I Wanna Give You Devotion (2017 –)
with posters from the Forum Queeres Archiv München and new posters by Gürsoy Doğtaş, Johanna Gonschorek, Eli Hill, Jack Hogan, Natalia LL, Stephan Janitzky,Cosy Piéro, Rory Pilgrim, Karol Radziszweski, Santiago Reyes, Jacolby Satterwhite, Joao Pedro Vale & Nuno Alexandre and Julian Warner.
Sweat, Installation view, Haus der Kunst, 2021. Photo: Max Geuter.
Samstag, 2. November 2013
Seminare zur Gegenwart / Kerstin Stakemeier und Philipp Gufler:
"Eingeschlossen in München — Erzählungen Nicht-Heterosexueller Leben in
München"
Foto: Forum Archiv für Homosexualität München - Horst Middelhoff
Im "Forum Homosexualität München e.V." entsteht seit 1999 ein Archiv,
das die Schwulen- und Lesbenbewegung in München dokumentiert. Dort
arbeitet der Münchner Künstler Philipp Gufler (geb. 1989) vor allem mit
Materialien aus den 1980er-Jahren – einer Zeit, in der Münchens
repressive Politik gegen Homosexuelle einen Höhepunkt erreichte: das
Ankommen der "Aids Krise" in der Bundesrepublik und die bayrische
Antwort darauf, die in einem Maßnahmenkatalog des damaligen
Staatssekretärs Peter Gauweiler bestand, welcher Zwangstests und
Absonderung vorsah. Die Situation politisierte die davor hauptsächlich
konsumorientierte Schwulenszene in München für einen kurzen,
gefährlichen Moment.
Eingeladen von Kerstin Stakemeier (geb. 1975), Jun. Professorin am cx
Centrum für interdisziplinäre Studien der Akademie der Bildenden Künste
München, soll Philipp Guflers Arbeit an und mit dem wachsenden Archiv
in einem zweiteiligen Seminar zum Ausgangspunkt einer Vergegenwärtigung
werden. Gufler versucht, die von ihm nicht erlebte Geschichte in die
Gegenwart zu ziehen, darin Anfangspunkte einer "queeren" Gegenwart zu
schaffen, eine Projektion zu starten, die jener der herrschenden
Erzählung entgegenläuft. Stakemeier nähert sich diesem Ziel aus der
umgekehrten Richtung, ausgehend von der Frage: Was ist der Status der
Geschlechterrollen, der sexuellen Identifizierungen in der
krisengeschüttelten Gegenwart? Wie lässt sich die Münchner Oberfläche
anhand von Gegenmodellen destabilisieren, die um sie herum und in ihrer
Mitte koexistieren? Wie lässt sich die Münchner Heterosexualität
"queeren"?
Der Workshop sammelt Materialien einer solchen Destabilisierung, um
sie gemeinsam zu diskutieren und die Ränder der Münchner Gesellschaft
ins Zentrum zu ziehen