Sonntag, 12. Februar 2012

eingebildete männlichkeit

















Eingebildete Männlichkeit
Philipp Gufler
25. April – 11. Mai 2012


AkademieGalerie München
Zwischengeschoss U-Bahnhaltestelle Universität

Filmscreening: Freitag, 27. April 20:30 Uhr
Künstlergespräch mit Stephan Janitzky: Dienstag, 8. Mai 19 Uhr


Philipp Gufler ist ein Kunststudent der Münchner Kunstakademie, dessen Werk sich über verschiedenste Medien (Druckgrafiken, Performances, Videoarbeiten etc.) erstreckt. Das Thema der Identität, allen voran der Geschlechteridentität ist dabei ein immer wiederkehrendes Motiv in seinen Arbeiten, so auch in der aktuellen Ausstellung mit dem Titel „Eingebildete Männlichkeit“. Der Ausstellungstitel verweist dabei bereits schon auf die essentiellen Fragen der Arbeit: Was ist Männlichkeit? Wer ist männlich? Was ist unmännlich? All diese Fragen referieren auf die Fragestellungen der Genderforschung gender (engl.) = Geschlecht, wie sie wohl am prominentesten von Judith Butler bearbeitet werden. In ihren bahnbrechenden Werken Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity (1990) und Bodies That Matter (1993), definiert Butler das Geschlecht als gesellschaftliches Konstrukt, als Geschlechter-Rolle, die es zu spielen gilt und bricht somit mit dem gängigen Verständnis von „natürlicher“ Männlichkeit bzw. Weiblichkeit. Das ein „männlicher“ Mann beispielsweise Hosen trägt und keine Röcke hat nichts mit der Natur des Menschen zu tun, sondern mit gesellschaftlichen Traditionen und Regeln, welche sich über viele Jahrzehnte hin entwickelt haben.

Philipp Gufler setzt sich in seiner Videoinstallation nunmehr eben mit verschiedenen Bildern und Ideen von Männlichkeit auseinander, welche die westliche Kunstgeschichte über Jahrhunderte hervorgebracht hat: sich übergebende wohlbestückte Griechen, der eitle Narzissus bis hin zu Andy Warhols Pistolenzückendem Elvis Presley. Die Bilder sind dabei auf transparente Stoffe gedruckt, hinter denen der Künstler mit männlichen und weiblichen Posen kokettiert: rauchen, schminken, Krawattebinden etc. Das Gemälde von Jean-Léon Gérôme „Pygmalion und Galathea“ stellt dabei den ironischen Höhepunkt bezüglich der Geschlechterdebatte da: Die antike Legende vom begnadeten Bildhauer Pygmalion, der sich ganz im Sinne des Male Gaze (des männlichen Blickes) seine perfekte Frau aus Stein meißelt; ein Sinnbild für die absolut künstlich kreierte Weiblichkeit bzw. Geschlechtlichkeit, wie sie auch durch den Transvestiten verkörpert wird. Das Präfix trans- ist hierbei auch symptomatisch für die Inszenierung, die Philipp Gufler in seinem Film gewählt hat: die Projektionen und der Künstler scheinen sich beständig zu durchdringen und zu überlagern. Dieser inszenatorische Ansatz verdeutlicht die Fluidität gesellschaftlicher Konventionen wie auch des Begriffs der Männlichkeit an sich.

Alle im Film zitierten Arbeiten sind als blanke Flächen im Originalmaßstab an den Wänden des Ausstellungsraums erkennbar. Dies ist eine wiederholte Anspielung auf das Motiv der Projektionsfläche, wie sie wohl am eindringlichsten am Ende des Films präsentiert wird, wenn dem nackten Künstlerkörper das Gesicht Elvis Presleys aufgedruckt wird; der männliche Körper als Projektionsfläche für Vorstellungen von Geschlechtlichkeit. Der Künstler platziert die Darstellung des Mannes zwischen zwei gesellschaftlich konstruierte Pole: Hypermaskulinität und Weiblichkeit. Diese beiden Pole bilden ein Spannungsfeld, welches das gesellschaftliche Verständnis von Männlichkeit nach wie vor bestimmt. Geschlechtlichkeit (also Männlichkeit wie auch Weiblichkeit) muss sich trotz ihrer angeblichen „Natürlichkeit“ immer wieder behaupten und demaskiert sich gerade dadurch als zu spielende Rolle und nicht als angeborene “biologische” Eigenschaft. Die von Philipp Gufler zusammengetragene Collage vergangener und gegenwärtiger männlicher Idealbilder bzw. deren Transgressionen visualisiert den Zersetzungsprozess vermeintlich unumstößlicher Geschlechteridentitäten. Doch jenseits der Geschlechterdebatte handelt die Arbeit vielmehr auch von Identitätsfindung bzw. Identitätsstiftung.

Nicholas Maniu


Am 27. April um 20:30 Uhr findet ein Screening von "Norrie" und "Matt" von Annette Kennerley aus dem Archiv von Cinenova (Feminist Film Distributer aus London, cinenova.org) statt.








Montag, 6. Februar 2012

touch me beat me kill me egal aber mach was









































































touch me beat me kill me egal aber mach was, 2010
Text: Tini Kigle
Fotos (Seite 1/3): Philipp Gufler
"Die Strafen der Chinesen", Siebdruck auf Modeanzeigen (Seite 4-12): Philipp Gufler

Capriccio by Klaus vom Bruch


Klaus vom Bruchs Capriccio, 2010

Montag, 12. September 2011

KRIEGER !, Francoise Heitsch Gallerie



KRIEGER !

philipp gufler
thomas von poschinger
björn wallbaum

9. september - 29 oktober 2011
eröffnung: freitag, 9. 9., 18 – 21 uhr


françoise heitsch
amalienstrasse 19
80333 münchen
germany

tel.: +49 (0) 89 - 48 12 00
fax.: +49 (0) 89 - 48 12 01
www.francoiseheitsch.de

open art: 9./10./11. september
sa-so: 11 – 18 uhr





















































Pride III, 2011, Siebdruck auf Spiegel, ca. 45 x 45 x 185 cm und Holztisch, Glasscheibe, Siebdruck auf Spiegel, 2011, ca. 60 x 100 cm (Ausstellungsansicht KRIEGER !) Fotos: Paul Hiller

Samstag, 20. August 2011

Feminist Film Festival/Salong





Cinenova presents
FEMINIST FILM FESTIVAL
2./3. September 2011



SALONG

Akademiestraße 2
Room A.EG.15
München

This programme had been developed within the Cinenova Working Group workshop, which took place as part of Group Affinity, Kunstverein Munich.


Sonntag, 10. Juli 2011

Ritual of Farewell, HfG Karlsruhe Sommerloch



Ritual of Farewell
Installation, 6 Mins., Colour, Super-8, Digital Transfer


Dokumentation der Verluste

Maria mit dem Kind und zwei Heiligen von Bartolomeo Neroni
Brustbild eines jungen Mannes von Ferdinand Bol
Landschaft von Jacques d' Arthois
Mars und Venus von George Romney
Studie mit vier Hundeköpfen von Frans Snyders
Bildnis einer älteren Dame von Bartholomäus Bruyn d. J.
Der hl. Sebastian von Juepe de Ripera


wird gezeigt auf der Jahresausstellung der HfG Karlsruhe

Moving Image Now
13. - 17. Juli 2011; Eröffnung: Di., 12. Juli, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Mi - So: 11 - 21 Uhr
Lorenzstr. 15
76135 Karlsruhe
http://movingimage.hfg-karlsruhe.de