Donnerstag, 15. Dezember 2022

Talk mit Hana Corrales und Philipp Gufler

Wer war Lana Kaiser? Ein Popstar? Ein Phantom? Geboren als Daniel Küblböck und unter tragischen Umständen verschwunden, ist Lana Kaiser heimlicher Lieblingsstar der deutschen Trans-Szene. Ein Fan-Gepräch über die queere Ikone.

Lana Kaiser hatte sich zuletzt als ‚Künstlerin, Schauspielerin, Transsexuell‘ bezeichnet und kurz vor ihrem Verschwinden auf Facebook angekündigt, sich zur Frau operieren zu lassen.

Seit langem ist sie Identifikationsfigur und heimlicher Lieblingsstar der deutschen Trans-Szene. "Sie war die erste, die als Transfrau in den Charts vertreten war, mit einem Nummer-Eins-Hit!", sagt Hana Corrales, und Philipp Gufler: "Sie war queer, bevor ‚queer‘ im deutschen Sprachgebrauch überhaupt verwendet wurde!"

Der Münchner Künstler Philipp Gufler und die Berliner Musikerin und Trans-Aktivistin Hana Corrales unterhalten sich im Münchner Milla Club über Lana Kaiser, ihre Rolle in den Medien und der öffentlichen Wahrnehmung, über die Bedeutung ihrer Biografie für die Trans-Szene sowie die Wirkung auf Leben und Arbeit der beiden Künstler*innen.

Das Gespräch vom BR und ARD Kultur ist bis zum 11.11.2023 in der ARD Mediathek zu finden. 

Donnerstag, 1. Dezember 2022

Exzentrische 80er: Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt im Kunstverein Tiergarten



VOICE:over V

14. 12. 2022 – 4. 2. 2023

Eröffnung: Mi 14. Dezember, 19 Uhr

Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt präsentiert marginalisierte Stimmen der Kunst aus den 80er Jahren der BRD und verbindet historische und aktuelle Formen von Subkultur, Queerness, performativen und kollaborativen Arbeitsweisen.

Tabea Blumenschein (1952−2020), Hilka Nordhausen (1949−1993) und Rabe perplexum (1956−1996) waren exzentrische Stimmen der 80er Jahre. Abweichend von Normen agierten die drei Künstler:innen in Berlin, Hamburg und München. Sie lebten sexuelle Orientierungen nonkonform und repräsentierten nicht-anerkannte Geschlechts- und Identitätsbilder. Ihre Kunst überschritt die Grenzen von Genres und äußerte sich in kollaborativen Arbeitsweisen und flüchtigen Formen. Tabea Blumenschein wirkte als Performerin, entwarf Kostüme für Film und Theater und schuf Zeichnungen und Gemälde. Die Malerin und Schriftstellerin Hilka Nordhausen gründete in Hamburg den legendären Off-Space Buch Handlung Welt, der Kunstraum, Buchladen und soziale Kontaktzone war. Rabe perplexum malte und zeichnete, realisierte kollaborative Aktionen und war eine:r der frühen Videokünstler:innen.

Erstmals werden ihre Werke gemeinsam in den Städten gezeigt, in denen sie lebten und arbeiteten. Die zeitgenössischen Künstler:innen Ergül Cengiz (3 Hamburger Frauen), Philipp Gufler und Angela Stiegler haben dafür gemeinsam mit den Kunsthistorikerinnen Burcu Dogramaci und Mareike Schwarz eine Szenografie aus Bildern, Videos, Dokumenten, Texten und eigenen aktuellen Arbeiten geschaffen. So entstand im Austausch mit Zeitgenoss:innen ein audiovisueller Resonanzraum, der vielstimmige Einblicke in die subkulturellen Szenen der achtziger Jahre bietet und sie für das Heute reflektiert.

Kuratiert von Ergül Cengiz, Burcu Dogramaci, Philipp Gufler, Mareike Schwarz und Angela Stiegler

Ausstellung und Katalog werden gefördert durch: Spartenoffene Förderung und bezirkliche Förderfonds der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung, Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung, Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, Liebelt-Stiftung Hamburg, Bundesprogramm „Neustart Kultur“ der Stiftung Kunstfonds, Studio Ulrike Ottinger: Reinhild Feldhaus und Sarah Polligkeit, die Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute, Düsseldorf, Monacensia im Hildebrandhaus, München.

Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten
Turmstraße 75 – 10551 Berlin
Dienstag – Samstag: 12 – 19 Uhr
Eintritt frei